1900-1945 > Figurative Malerei 1900-30er Jahre James Ensor

James Ensor
1860 - 1949
Horion et Rossardo. 1911.
Buntstiftzeichnung.
Rechts unten signiert und datiert. Links unten betitelt. Verso bezeichnet:
"La gamme d'amour
(Flirt de marionettes)
Ballet pantomime
Horizon et Rossardo
amis de Belandre (gestrichen) L.frelin".
Auf festem Velin. 25,2 x 17,6 cm (9,9 x 6,9 in), Blattgröße.
1911 komponiert James Ensor auf einem Harmonium, das ihm seine Sammler Albin und Emma Lambotte 1905 geschenkt hatten, ein Ballett in 6 Aufzügen. Die Handlung spielt sich in einem Laden für Masken und Puppen ab und dreht sich um die Liebe zwischen den Marionetten Miamia und Fifrelin.
Unter dem endgültigen Titel "La Gamme d'Amour" wird 1913 in Ostende eine konzertante Fassung aufgeführt. Eine zweite Aufführung folgt im Januar 1920 in der Galerie Georges Giroux in Brüssel anlässlich einer Ensor-Ausstellung. Die vollständige Aufführung mit Tanz, Kostümen und Bühnenbild findet erst am 27. März 1924 in der Königlichen Flämischen Oper in Antwerpen statt.
Die Ausstellung "James Ensor. Maestro" im BOZAR Palais des Beaux-Arts, Brüssel (9.2.-23.6.2024), widmete sich dem Werk Ensors unter Berücksichtigung seiner vielfältigen Begabungen nicht nur als bildender Künstler, sondern auch als Literat und Musiker. [EH].
• James Ensor, der "Maler der Masken", gilt als Vorläufer des Surrealismus.
• Der Künstler entfaltet sich nicht nur in der bildenden Kunst, sondern ebenso in Literatur und Musik: Im selben Jahr wie diese Zeichnung entsteht auch seine Komposition zur Ballettpantomime "La Gamme d’Amour".
Wir danken Herrn Dr. Herwig Todts, Honorarkurator am Königlichen Museum der Schönen Künste in Antwerpen, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Privatsammlung (1989, Christie's, London, verso mit einem Klebeetikett).
Privatsammlung Günther Förg (seit Ende 1990er Jahre, vom Vorgenannten erworben).
LITERATUR: Christie's, London, Impressionist and Modern, Watercolors and Drawings, 27.6.1989, Los 128 (m. Abb.).
In guter Erhaltung. Das Blatt rundum mit einem schwachen Lichtrand. Oben mittig zwei ganz winzige Braunfleckchen. Das Klebeetikett auf der Rückseite minimal nach recto durchfettend. An der oberen Blattkante zwei winzige, maschinelle Löcher, verso mit Klebeband verstärkt.
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung / Abbildung Rückseite.