Der russischstämmige Bildhauer Ossip Zadkine gilt als einer der Hauptvertreter der kubistischen Plastik. 1909 kam er in die pulsierende Kunstmetropole Paris, wo er ein Studium absolvierte und allmählich Zugang zu den Avantgardekreisen fand, in denen Künstler wie Pablo Picasso verkehrten. Ossip Zadkine gelang es meisterhaft, die Stilprinzipien des Kubismus, vordergründig die gebrochene Perspektive und die Formzergliederung, in Stein, Holz und Bronze zu überführen. Zu den bevorzugten Sujets Ossip Zadkines gehört die menschliche Figur, die er ausgehend vom Blockhaften an der Oberfläche zerklüftet und geometrisiert spektralförmig aufgliedert. Erst im Spätwerk lösen sich die Figuren vom Block, die Körper werden futuristisch-feingliedriger, wie es das ergreifende Hauptwerk "Die zerstörte Stadt" zeigt. Lithografien, Gouachen und Radierungen, die in ihrer Bildauffassung den gleichen Prinzipien wie die Skulpturen folgen, vervollständigen das Gesamtwerk.
Umfassend würdigt das Musée Zadkine in Paris das faszinierende Oeuvre des Künstlers. Weitere Werke Ossip Zadkines werden in renommierten Sammlungen wie der Tate Collection in London bewahrt.