Der katalanische Maler, Objektkünstler und Grafiker Antoni Tàpies gilt als bedeutendster Vertreter des spanischen Informel.
Schon in jungen Jahren befasste sich der Autodidakt Antoni Tàpies mit den Werken von Pablo Picasso, Joan Miró und Paul Klee und schlug danach rasch den Weg zur gestischen Abstraktion ein. 1948 rechnet Antoni Tàpies zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe "Dau al Set", die über die Rezeption der surrealistischen "écriture automatique" zur informellen Abstraktion gelangte. Das Oeuvre von Antoni Tàpies zeichnet sich durch eine äußerst materialbetonte, reliefartige Auffassung aus: In pastosen, optisch wie haptisch wirkmächtigen Materialbildern und Collagen experimentierte Antoni Tàpies mit Stofflichkeiten und erwies sich als einer der phantasievollsten Künstler seiner Generation.
Der schon in den 1950er Jahren zu einer internationalen Berühmtheit gewordene Antoni Tàpies wurde durch zahllose weltweite Werkschauen geehrt, darunter die großen Retrospektiven in Frankfurt (1993), Paris (1994) und New York (1995).