Julius Bissier gehört zu den wichtigsten deutschen Malern und Grafikern des 20. Jahrhunderts. Hervorstechendes Merkmal der Kunst Julius Bissiers ist ihr ständiges Erneuerungspotential, das alle Stilstufen durchdringt. Während Julius Bissier noch in seinem Frühwerk - das 1934 tragischerweise durch einen Atelierbrand vernichtet wurde - die zunächst gegenständliche, auch an der veristischen Neuen Sachlichkeit orientierte Bildsprache allmählich zugunsten der Abstraktion aufgab, nehmen die von asiatischer Kalligrafie befruchteten Tuschebilder und -zeichnungen in der mittleren Werkphase einen breiten Raum ein. Doch auch diesen in Form und Farbe extrem reduzierten Stil vermochte Julius Bissier noch einmal zu transformieren, indem er erneut der Farbe sowie dem spontanen Malakt als solchem größeren Geltungsraum zubilligte, wodurch er der informellen Malerei als bedeutender Stichwortgeber galt. Die beeindruckenden Werke des mehrmaligen documenta-Teilnehmers Julius Bissier sind heute in renommierten Sammlungen vertreten.