Heinrich Aldegrever zählt zu den herausragenden deutschen Kupferstechern des 16. Jahrhunderts. Untrennbar sind Leben und Wirken Heinrich Aldegrevers mit der Stadt Soest verbunden, in der er fast sein ganzes Leben verbrachte und deren Malergilde er angehörte. Wenngleich von Heinrich Aldegrever auch Gemälde erhalten sind, so umfasst der weit größere Teil seines Schaffens meisterliche Kupferstiche. Zu den bevorzugten Sujets von Heinrich Aldegrever, der zur bedeutenden Gruppe der "Kleinmeister" gehört, zählten insbesondere religiöse Szenen, die nicht selten reformatorische Inhalte zu verbreiten halfen. Auch finden sich delikate Akte in seinem Werk. Die qualitätvollen Kupferstiche zeichnen sich durch ihren Detailreichtum aus, die Körper sind häufig muskulös herausgearbeitet, die Porträts zeugen eindringlich von der Individualität der Personen. Zeitlebens scheint im Übrigen die Kunst Albrecht Dürers ein zentraler Stichwortgeber für Heinrich Aldegrever gewesen zu sein. Heinrich Aldegrevers Kupferstiche sind heute wertvolle, von Sammlern geschätzte Kleinodien.