Der als "europäischer Pollock" gefeierte Ernst Wilhelm Nay gilt als bedeutende Mittlerfigur zwischen der Moderne und der Nachkriegsavantgarde sowie als Wegbereiter von Informel und Abstraktem Expressionismus.
Ernst Wilhelm Nay, der in der Vorkriegszeit noch gegenständlich und surreal arbeitete, sich in den 1930er Jahren auch dem Expressionismus Ernst Ludwig Kirchners näherte und während der NS-Diktatur als "Entarteter" geschmäht wurde, fand nach Kriegsende zu seinen berühmten abstrakten Farbkompositionen. Besonders die Scheibe als elementare Grundform konzentrierter Energie wurde zum Ausdrucksträger der in den 1950er Jahren endgültig zur Abstraktion gewandelten Kunst von Ernst Wilhelm Nay.
Auf der documenta II von 1959 feierte Ernst Wilhelm Nay mit seinen "Scheibenbildern" große Erfolge, auf der documenta III von 1964 bespielte er sogar einen eigenen Sonderraum. Arbeiten von Ernst Wilhelm Nay finden sich in bedeutenden öffentlichen Sammlungen und wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Einzelausstellungen geehrt.