Der österreichische Künstler Arnulf Rainer, einer der bekanntesten und provokativsten Vertreter des Neoexpressionismus, hat besonders mit seinen "Übermalungen" Kunstgeschichte geschrieben.
Nachdem Arnulf Rainer im Frühwerk mit der surrealen Bildsprache des Phantastischen Realismus experimentiert hatte, gelangte er rasch zu seinem charakteristischen, expressiven Stil. Ab den 1950er Jahren entstanden gestische Übermalungen von eigenen oder fremden Werken - aus anfänglichem Materialmangel wurde rasch eine neue Kunstform. Berühmte Kollegen stellten Arnulf Rainer Werke für die neue Technik zur Verfügung. Eine besondere Rolle im Oeuvre Arnulf Rainers spielt die intensive Selbstbefragung und symbolhafte Selbstauslöschung, wie sie sich besonders in den bekannten, von fotografischen Selbstbildnissen ausgehenden "Gesichtsübermalungen" (Face Farces) ausdrückt.
Arnulf Rainer, Träger vieler Auszeichnungen, wurde mit zahlreichen internationalen Werkschauen geehrt. Seit 2009 wird sein Werk im Arnulf Rainer-Museum in Baden bei Wien in einer ständigen Ausstellung gewürdigt.