Als einer der wichtigsten Vertreter der lyrischen Abstraktion Frankreichs ist Alfred Manessier bekannt geworden.
Der studierte Architekt gelangte über die Beschäftigung mit Henri Matisse und Fernand Léger sowie nach Phasen kubistisch und surrealistisch geprägter Malerei im Jahr 1943 zur Abstraktion, die er mit seinem berühmten Gemälde "Die Pilger von Emmaus" (1944) erstmals in ganzer Pracht umsetzte. Schon der Bildtitel zeigt einen Grundzug von Alfred Manessiers Kunst, die mit dem Zusammenspiel von Formen und Farben religiösem Empfinden Ausdruck verleihen wollte. Dazu dienten starke, aber nur verhalten bunte Farbkontraste mit einer Vorliebe für stumpfes Rot und kraftvolles Blau sowie oft mosaikartig anmutende Strukturen. Neben Malerei und Grafik schuf Alfred Manessier weltberühmte abstrakte Kirchenfenster, etwa für St. Gereon in Köln oder die Krypta des Essener Münsters.
Werke von Alfred Manessier sind Teil renommierter internationaler Sammlungen wie dem National Museum of Modern Art in Tokio oder der Tate Gallery in London.