Wolf Vostell zählt zu den herausragenden deutschen Künstlerpersönlichkeiten. Nach einer Ausbildung zum Lithografen und einem Kunststudium in Wuppertal und Paris sollte die Verbundenheit zu den druckgrafisch reproduzierten Medien lebenslang Spuren im Werk von Wolf Vostell hinterlassen. Denn zu dessen bedeutendsten Kunstschöpfungen zählt die Beschäftigung mit der Technik der "Décollage", bei der aus vormals angeklebten und dann in Fetzen von der Wand gerissenen alten Plakaten neue Kunstwerke erschaffen werden. Damit ist Wolf Vostell einerseits dem Umkreis des "Nouveau Réalisme" zuzuordnen, in dem die "Décollage" praktiziert wurde. Andererseits war Wolf Vostell maßgeblich an der Gründung und Etablierung von "Fluxus" beteiligt, dessen Bedeutung als innovative Gesellschaftsform er mit Aktionen, Happenings und der theoretischen Reflexion der Inhalte begleitete.
Vom künstlerischen Rang Wolf Vostells zeugen zahlreiche große Werkschauen zu Lebzeiten sowie die Teilnahmen an der Biennale in Venedig und an der documenta in Kassel. Für sein facettenreiches Lebenswerk, das im Leverkusener Museum Morsbroich und im Museo Vostell Malpartida in all seinen Aspekten zu bewundern ist, wurde der 1998 verstorbene Künstler im Jahr vor seinem Tod mit dem Hannah-Höch-Preis geehrt.