Jasper Johns zählt zu den Koryphäen der US-amerikanischen Pop Art. Vor diesem Hintergrund nehmen Alltagsgegenstände eine zentrale Position im Werk ein, indem sie entweder, im Sinne des Neodadaismus, als Ding ins Gemälde integriert wurden oder selbst der Darstellungsgegenstand waren. In der Folge entstanden Meisterwerke, in denen Jasper Johns die Grenzen zwischen Kunst und Wirklichkeit aufweichte und darüber hinaus die Abbildungswürdigkeit des Alltäglichen - bekannt sind vor allem die Darstellungen von Ziffern und Zielscheiben ("Targets") - propagierte. Legendär sind ferner die Flaggenbilder ("Flags") von Jasper Johns. In seinem gestischen Zugriff bewahrt sich Jasper Johns stets die Verbindung zum Abstrakten Expressionismus. Ein besonderes Kennzeichen seiner Kunst ist ferner der Einsatz der Enkaustik, einer seit der Antike gebräuchlichen Heißwachsmaltechnik, die er auf Zeitungspapier aufbrachte.
Werke von Jasper Johns sind weltweit in den bedeutendsten Museen vertreten. Unzählige Werkschauen und zahlreiche Ehrungen, unter anderem der 1988 auf der Biennale von Venedig verliehene "Große Preis für Malerei", zeugen vom künstlerischen Rang des mehrfachen documenta-Teilnehmers.